Zusammen mit Partnern veranstaltet die Melde- und Analysestelle lnformationssicherung MELANI am heutigen Donnerstag einen Thementag zu "Ransomware". Unter den Teilnehmenden sind Organisationen aus verschiedenen Sektoren, Softwarehersteller, Bundesämter sowie diverse Schweizer Vereine und Konsumentenschutz Organisationen. SWITCH und die Swiss Internet Security Alliance SISA unterstützen den Thementag.
Bei Ransomware (auch "Sperrtrojaner" oder "Erpressungstrojaner" genannt) handelt es sich um eine bestimmte Familie von Schadsoftware (Malware). Diese verbreitet sich üblicherweise über schädliche E-Mail Anhänge oder gehackte Webseiten. Einmal infiziert, verschlüsselt Ransomware Dateien auf dem Computer des Opfers sowie auf allfällig verbundenen Netzlaufwerken (Network shares) und Speichermedien (z.B. USB-Sticks). Die verschlüsselten Dateien werden dadurch für das Opfer unbrauchbar. Wurden die Dateien auf dem Computer erst einmal durch die Ransomware verschlüsselt, zeigt diese dem Opfer einen "Sperrbildschirm" an. Dieser fordert das Opfer auf, eine bestimmte Geldsumme in Form einer Internetwährung (beispielsweise Bitcoins) an die Angreifer zu bezahlen, damit diese die verschlüsselten Dateien wieder frei geben und somit wieder verwendet werden können (Erpressung). Durch die Verwendung einer Internetwährung wird die Nachverfolgung der Urheberschaft erschwert.
Ein Nachkommen der von den Angreifern gestellten Forderung und der damit verbunden Zahlung an die Angreifern gibt jedoch keine Garantie, dass Opfer wieder Zugang zu den verschlüsselten Dateien erhalten. Zudem finanziert eine Zahlung das Geschäftsmodell der Angreifer und erlaubt diesen damit, die Angriffe mit Ransomware fortzuführen und weitere Opfer zu infizieren und zu schädigen.
Ransomware ist kein neues Phänomen: Bereits im Jahre 2011 ist die erste Ransomware in der Schweiz aufgetaucht, welche den Computer des Opfers sperrte und ein Lösegeld von ihm verlangte. In den letzten Monaten hat sich die Zahl der Opfer von Ransomware in der Schweiz jedoch drastisch erhöht. Unlängst sind nicht nur Privatanwender Ziel von Angriffen mit Ransomware, sondern vermehrt auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Während Privatanwender bei einem Vorfall mit Ransomware nicht mehr auf ihre persönlichen Daten zugreifen können, sind die Auswirkungen für Unternehmen bei einem Ransomware-Vorfall in der Regel deutlich gravierender. Oftmals werden unternehmenskritische Daten wie beispielsweise Verträge, Kunden- und Buchhaltungsdaten verschlüsselt und so unbrauchbar. Dies kann ein KMU schnell einmal in eine Notlage bringen, was diese dann leider oftmals dazu animiert, ein Lösegeld zu bezahlen, um den Zugriff auf deren Daten wieder zu erlangen.
Dies muss nicht sein. Mit folgenden drei Massnahmen können Bürgerinnen und Bürger aber auch KMUs sich vor Ransomware schützen:
Die Swiss Internet Security Alliance (SISA) ist eine Initiative der grossen Schweizer Internet-Anbieter, Finanzdienstleister, dem Bund und weiteren Partnern zur Stärkung der Sicherheit im Schweizer Internet. Die Vision ist: die Schweiz zum sichersten Land im Internet zu machen.