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Jede siebte Person von Cyberangriffen betroffen

Rund eine Million Personen aus der Schweiz waren schon einmal von einem Angriff aus dem Internet betroffen. Dies zeigt eine Studie, die das Markt- und Sozialforschungsinstitut gfs-zürich Anfang 2019 durchgeführt hat. Die Angriffe hatten finanzielle Schäden, relevante Aufwände für die Schadensbereinigung oder emotionale Belastungen zur Folge. Dennoch ist über die Hälfte der betroffenen Personen der Meinung, ausreichend informiert zu sein, um sich vor solchen Angriffen schützen zu können. Dieser Widerspruch zur Schadensrealität zeigt, wie wichtig flächendeckende Sensibilisierungsmassnahmen sind. Dafür bildet die Nationale Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyberrisiken (NCS) 2018-2022 einen wichtigen Pfeiler. – Gemeinsame Studie von ICTswitzerland, SWITCH, ISSS, SATW, SISA, swissICT und ISB – MELANI.

Publiziert am 28.03.2019

Vom 25. Januar bis zum 15. Februar 2019 befragte das Markt- und Sozialforschungsinstitut gfs-zürich 1000 erwachsene Personen der Deutsch- und Westschweiz zum Thema «Sicherheit im Internet». Die nach wissenschaftlichen Methoden erfolgte Auswahl erlaubt es, die Resultate auf die Gesamtheit der erwachsenen Deutsch- und Westschweizer Bevölkerung (6.7 Mio.) zu übertragen. Die Befragung wurde im Auftrag des Dachverbands ICTswitzerland, der Information Security Society Switzerland ISSS, der Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften SATW, der Swiss Internet Security Alliance SISA, swissICT und SWITCH in Zusammenarbeit mit der Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI (ISB) durchgeführt.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

  • 92% der Befragten besitzen mindestens ein mit dem Internet verbundenes Gerät: Nebst Computer und Smartphone geben 45% der Befragten an, dass auch der Fernseher mit dem Internet verbunden ist.
  • 15% der Befragten waren schon einmal Opfer eines Angriffs aus dem Internet.
  • Mehr als die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass sie gut informiert sind, wie sie sich vor Angriffen aus dem Internet schützen können.
  • Auch Personen, die laut eigenen Angaben nur wenig über Cybersecurity wissen, fühlen sich im Umgang mit dem Internet sicher.
  • 50% der Internetnutzerinnen und -nutzer verwendet überall oder mehrfach das gleiche Passwort.

Diese Ergebnisse bestätigen die Notwendigkeit und Wichtigkeit von flächendeckenden Sensibilisierungsmassnahmen und bestärkt die Auftraggeber in ihrem Engagement für ein sicheres Internet in der Schweiz.

 

Als Chef Cybercrime bei der Kantonspolizei Zürich und Präsident der Swiss Internet Security Alliance SISA setzt sich Daniel Nussbaumer für den Schutz vor Cyberrisiken ein:

«Die Erfahrung der Strafverfolgungsbehörden im Bereich Cybercrime lehrt uns, dass Repression allein nicht ausreicht, um Cyberkriminalität zu bekämpfen. Innovative Präventionskonzepte sind gefragt.»


Pascal Lamia, Leiter der Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI, unterstreicht die Wichtigkeit einer nationalen Zusammenarbeit:

«Cybersicherheit ist eine Aufgabe, welche von der Verwaltung, der Privatwirtschaft und der Politik gemeinsam angegangen werden muss. Hierzu ist es wichtig, dass die Bevölkerung über Cyberrisiken informiert und sensibilisiert wird. Im Umsetzungsplan der Nationalen Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyberrisiken NCS ist dies vorgesehen und wird gemeinsam mit allen Akteuren vorangetrieben.»


Katja Dörlemann, Awareness Spezialistin bei SWITCH, hat bereits konkrete und einfach umsetzbare Lösungsvorschläge für die Schweizer Bevölkerung:

«Starke Passwörter bilden die Basis für ein mündiges Verhalten im Internet. Für jedes Online-Konto sollte ein individuelles Passwort verwendet werden. Bei der Generierung und Verwaltung starker Passwörter leistet ein Passwortmanager die beste Unterstützung.»
Mehr Informationen dazu: stopthinkconnect.ch/de/passwords


Andreas Kaelin, Geschäftsführer des Dachverbands ICTswitzerland, fordert von Lieferanten erzwungene Sicherheitsupdates für Geräte und Software:

«Regelmässige und automatisierte Sicherheitsupdates reduzieren die Cyberrisiken für die einzelnen Benutzer. Mit dem Internet verbundene Geräte, wie z. B. Haushaltsgeräte, Drucker oder Smartphones, für die keine Updates ausgeliefert werden, sind aus Sicherheitsgründen vom Internet zu trennen oder ausser Betrieb zu nehmen.»


Weitere Informationen

Download der vollständigen Studie Sicherheit im Internet


Für weitere Auskünfte

Andreas Kaelin, Geschäftsführer ICTswitzerland
Tel. +41 31 311 6246 │ andreas.kaelin@ictswitzerland.ch


Roland Eugster, Mediensprecher SWITCH
Tel. +41 44 253 9873 │ press@switch.ch


ICTswitzerland

ICTswitzerland ist der Dachverband der ICT-Wirtschaft. Der 1980 gegründete Verband umfasst 30 grosse und mittlere Unternehmen sowie 21 Verbände. ICTswitzerland vertritt deren Anliegen gegenüber der Öffentlichkeit, den Behörden und anderen Verbänden, bezweckt die Förderung und Weiterentwicklung der digitalen Technologien sowie die Aus- und Weiterbildung von ICT-Fachkräften. Zudem setzt sich ICTswitzerland für die Erkennung und Abwehr von Cyberrisiken ein. In der Schweiz werden in allen Wirtschaftsbranchen und in der öffentlichen Verwaltung rund 200'000 ICT-Fachkräfte beschäftigt (2017). Mit einer Bruttowertschöpfung von CHF 29.7 Mrd. (2015) ist die ICT-Kernbranche die siebtgrösste Wirtschaftsbranche der Schweiz.
ictswitzerland.ch

SWITCH

SWITCH steht für mehr Leistung, Komfort und Sicherheit in der digitalen Welt. In Partnerschaft mit ihren Anspruchsgruppen in und ausserhalb der akademischen Welt entwickelt und verbessert die Stiftung ganzheitliche ICT-Lösungen in den Bereichen Network, Security, Identity Management und Cloud Computing. Seit den Anfängen des Internets ist SWITCH auch die Registry für Domain-Namen mit den Endungen .ch und .li. Die Stiftung beschäftigt rund 100 Mitarbeitende an ihrem Sitz in Zürich.
switch.ch

The Information Security Society Switzerland (ISSS)

Die Information Security Society Switzerland (ISSS) ist ein aktiver unabhängiger Verein und vernetzen über 1100 Security Professionals in der Schweiz, darunter über 150 Firmen. Der Verein befasst sich in Theorie und Praxis mit technischen und juristischen sicherheitsrelevanten Aspekten der Informationsgesellschaft.
isss.ch

Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften SATW

Die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften SATW ist das bedeutendste Expertennetzwerk im Bereich Technikwissenschaften in der Schweiz und im Kontakt mit den höchsten Schweizer Gremien für Wissenschaft, Politik und Industrie. Das Netzwerk besteht aus gewählten Einzelmitgliedern, Mitgliedsgesellschaften sowie Expertinnen und Experten. Die SATW identifiziert im Auftrag des Bundes industriell relevante technologische Entwicklungen und informiert Politik und Gesellschaft über deren Bedeutung und Konsequenzen. Als Fachorganisation mit hoher Glaubwürdigkeit vermittelt sie unabhängige, objektive und gesamtheitliche Informationen über die Technik – als Grundlage für eine fundierte Meinungsbildung. Sie ist politisch unabhängig und nicht kommerziell.
satw.ch

Swiss Internet Security Alliance SISA

Die Swiss Internet Security Alliance hat sich als Ziel gesetzt die Schweiz zum sichersten Internet-Land der Welt zu machen. Sie betreibt die Awareness Plattform stopthinkconnect.ch, bietet online Werkzeuge zum Überprüfen von Virus-Infektionen auf PCs und ermöglicht ihren Mitgliedern Informationen über aktuelle Bedrohungen im Internet auszutauschen. Im Verein arbeiten Schweizer Unternehmen aus verschiedenen Branchen zusammen mit Vertretern von Behörden, Verbänden und Hochschulen.
swiss-isa.ch

swissICT

swissICT ist der primäre Repräsentant des ICT-Werkplatzes Schweiz und der grösste Fachverband der Branche. swissICT verbindet über 2500 ICT-Unternehmen, Anwender-Unternehmen und Einzelpersonen. Der Verband fördert den Informationsaustausch, bündelt Bedürfnisse, publiziert die wichtigste Salärumfrage, formuliert ICT-Berufsbilder und ist Co-Veranstalter des wichtigsten Informatikpreises «Digital Economy Award». swissICT unterstützt die Zertifizierungsinitiative 3L Informatik zur lebenslangen Sicherstellung von Informatikkompetenz in der Arbeitswelt.
swissict.ch

Informatiksteuerungsorgan des Bundes ISB – MELANI

Das Informatiksteuerungsorgan des Bundes (ISB) sorgt für die Umsetzung der Strategie zur Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) in der Bundesverwaltung. Es erlässt hierzu Vorgaben für die Verwaltungseinheiten und führt die IKT-Standarddienste. Das ISB hat zudem die Leitung der Geschäftsstelle E-Government Schweiz sowie der Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) inne und koordiniert die Umsetzung der nationalen Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken (NCS).
isb.admin.ch