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Menschen machen den Unterschied

100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von SWITCH setzen sich täglich für mehr Leistung, Komfort und Sicherheit in der digitalen Welt ein. Wie lösen sie dieses Versprechen ein, woran arbeiten sie und vor welchen Herausforderungen stehen sie? Einblicke in den Alltag bei SWITCH.

Immo Noack, Team Leader Procurement

Immo Noack, Team Leader Procurement

Immo, du bist im 2012 zu SWITCH gestossen, um die Procurement Dienstleistung aufzubauen. Was hat dich dazu bewogen?

Ich habe damals bei der ETH Zürich das Projekt Neptun aufgebaut. Schon dort habe ich erkannt, wie gross das Einsparpotential von Rahmenverträgen ist. Es macht wenig Sinn, wenn jede Hochschule individuelle Standardverträge aushandelt.

Welche Verträge handelst du heute bei SWITCH aus?

Es sind ausschliesslich Rahmenverträge für Software-Lizenzen, von denen alle Hochschulen in der Schweiz gleichermassen profitieren können. Beispiele sind Verträge mit Microsoft und Adobe oder Supportverträge mit Open Source Anbietern, wie Red Hat.

Welches sind die Herausforderungen dabei?

Die Schwierigkeit besteht darin, die verschiedenen Wünsche und Vorstellungen der Hochschulen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen und dies gegenüber den Software-Anbietern auszuhandeln. Das Ganze ist ein enormer Koordinationsaufwand, bei dem viel Überzeugungsarbeit geleistet werden muss.

Was hast du im Moment Spannendes in der Pipeline?

Ich koordiniere derzeit verschiedene Cloud-Angebote verschiedener Anbieter, um europaweit identische Konditionen für die Hochschulen auszuhandeln. Das bedeutet, dass die Hochpreisinsel Schweiz von denselben attraktiven Konditionen profitieren wird, wie andere Länder Europas.


 

Felix Kugler, Network Engineer

Felix Kugler, Network Engineer

Du bist bereits seit 1992 für SWITCH tätig. Was machst du genau?

Begonnen hatte ich damals als Postmaster und beschäftigte mich mit E-Mail. Es war die Zeit, in der man an den OSI Standard X.400 glaubte, der so eingängige Adressen verwendete wie “S=kugler; O=switch; PRMD=switch; ADMD=arcom; C=ch”. Ich war für den Gateway zuständig, der diese X.400 E-Mails in das heute verbreitete SMTP-Format umschrieb. Über ein paar Umwege bin ich dann etwa 1997 im Netzwerk-Team gelandet, wo ich schon immer hin wollte. Seit dem Jahr 2000 beschäftige ich mich dort mit optischen Übertragungssystemen und der dazu notwendigen Glasfaserinfrastruktur.

Du warst am jüngsten Netzwerkausbau von SWITCHlan, dem Projekt „ALPSTEIN“, massgeblich beteiligt. Worauf bist du besonders stolz?

ALPSTEIN gehört sicher zu den erfreulichen Projekten. Das neue System funktioniert gut, wir konnten den Budgetrahmen einhalten und die Umsetzung der ersten Ausbaustufe termingerecht abschliessen. Danach wurde der Projektumfang bekanntlich erweitert und der zeitliche Rahmen gelockert. Besonders stolz bin ich auf die offene, flexible und lustvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten, also der Lieferanten, Installateure, unserer Kunden, die unsere Gerätschaften beherbergen und der Kollegen aus dem Netzwerk-Team. Ich hoffe, dass das Projekt ALPSTEIN trotz der oft langen Arbeitstage viele gute Erinnerungen bei allen Beteiligten zurücklässt.

Die Übertragungsgeschwindigkeit von SWITCHlan ist in 30 Jahren von 128 Kbit/s um den Faktor 800 000 auf 100 Gbit/s gestiegen. Wie wird sich unser Netzwerk in den nächsten Jahren weiter entwickeln?

Die optische Technologie entwickelt sich zur Zeit rasant, aber da sind wir heute schon gut bedient für unsere Bedürfnisse. In Zukunft wird uns noch mehr als bisher die Ökonomie beschäftigen, denn wir betreiben eine grosse Glasfaserinfrastruktur für relativ wenige Kunden. Mietpreise für Kabel sinken im Gegensatz zu jenen für Elektronik oder Optik nur langsam, weshalb wir mit Hochdruck an neuen Konzepten für “Sharing” arbeiten. Ein zweiter Trend ist die Kurzfristigkeit: der Wunsch nach schnellerer Bereitstellung neuer Anschlüsse bei gleichzeitig abnehmender Bereitschaft für lange vertragliche Bindungen. Unser Netz muss deshalb noch flexibler werden, als schneller und kostengünstiger anpassbar und erweiterbar.


 

Sebastian Sigloch, Innovation & Business Development

Sebastian Sigloch, Innovation & Business Development

Was ist deine Aufgabe bei SWITCH?

Ich bin Vordenker, Trend Scout und Innovationstreiber zugleich. Meine Aufgabe ist es, systematisch und konsequent die Fragen von morgen in die Stiftung hineinzubringen, damit SWITCH für die Zukunft gerüstet ist.

Woran arbeitest du gerade?

Momentan arbeite ich an einem Innovationsprojekt. Unser Ziel ist die Evaluierung einer Austausch- und Verteil-Plattform von digitalen Lösungen in der akademischen Landschaft. Wir nennen diese Plattform „Community Service Hub“, kurz CSH. Heute verfügen die Schweizer Hochschulen über eine schier unüberblickbare Anzahl digitaler Angebote für ihre tägliche Arbeit. Die Schweizer Hochschulen sind unabhängig voneinander organisiert und die digitalen Lösungen liegen verteilt in der gesamten Schweizer Hochschullandschaft. Genau hier setzt das Konzept des CSH von SWITCH an.

Was wird das Besondere am CSH sein?

Das Besondere am Community Service Hub ist dessen eigene Organisation. SWITCH fördert die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Lösungslieferanten. Beide sind in sogenannten Guideline Boards vertreten. Hier werden die Anforderungen an die angebotenen Lösungen definiert und es wird über die Governance des Community Service Hub entscheiden. So entsteht ein nationales akademisches Service-Netzwerk und ein zentraler Community Service Hub.

Welches sind deine Ziele mit dem CSH?

Wenn wir die Governance – Organisation des Community Service Hub erreichen, dann können wir von einem Meilenstein in der akademischen Landschaft reden. Mein Wunsch ist es, dass der Community Service Hub nicht nur zu den nötigen Skaleneffekten führt, sondern die Schweizer Forschung- und Lehre durch die Nutzung und den Austausch von digitalen Lösungen massgeblich vorantreibt.


 

Petra Kauer-Ott, Trust & Identity

Petra Kauer-Ott, Trust & Identity

 

Petra, du arbeitest derzeit intensiv an der neuen Dienstleistung SWITCH edu-ID, die die bewährte SWITCHaai ablösen wird. Welches sind die wesentlichen Neuerungen?

SWITCH edu-ID bietet eine langlebige und benutzerzentrierte Identität. Die Infrastruktur trägt den veränderten Bedingungen im Hochschulumfeld Rechnung, ermöglicht Zugang zu einer grossen Zahl von Diensten und ist Türöffner für das lebenslange Lernen. Hohe Sicherheit und Qualität sind dabei ein Muss. Wesentliche Neuerungen sind Selbst-Registrierung, möglicher Zugang für private Benutzer, Delegation von Qualitätsprüfungen, Benachrichtigungen bei Änderungen, starke Authentisierung und Erschliessung von nicht web-basierten Angeboten.

Was macht die Arbeit an SWITCH edu-ID so spannend?

Vor allem die Dynamik und die Zusammenarbeit mit den Organisationen. Die Hochschulen bringen viele Ideen ein und entwickeln die Konzepte aktiv mit. Mich begeistern die unkomplizierte Art der Kooperation über Organisationsgrenzen hinweg, der aktive Austausch und der Innovationswille, den viele zeigen.

Wo liegt die grösste Herausforderung?

Wir entwickeln eine Infrastruktur, die bestehende Anforderungen abdeckt aber v.a. auch für die Künftigen gerüstet sein muss. Damit eröffnen sich Möglichkeiten für die Zukunft. Die Hochschulen müssen überzeugt sein, dass dieser Weg für sie stimmt, um Vorleistungen zu erbringen, denn momentan können nur einzelne von ihnen neue Funktionen nutzen. Doch dies wird sich ändern. Dann gilt es, bereit zu sein.

Wie könnte SWITCH edu-ID in 10 Jahren aussehen?

Alle Hochschulen und viele andere Organisationen werden SWITCH edu-ID breit einsetzen. Für hunderttausende Nutzerinnen und Nutzer wird es selbstverständlich sein, sie für Lernangebote und weitere Dienste zu verwenden. Bereits Schulkinder besitzen SWITCH edu-ID. Identity-Linking und Verifikationen sind kinderleicht und schnell durchzuführen, und der Aufwand für die Identitätsverwaltung hat sich bei den Organisationen stark reduziert.


 

Frank Herberg, Team Leader Security Financial Services

Frank Herberg, Team Leader Security Financial Services

Du bist Teamleiter „Security Financial Services“. Was ist eure Aufgabe?

Als SWITCH-CERT, dem Computer Emergency Response Team von SWITCH, bieten wir Dienstleistungen für verschiedene Kundengruppen an. Für Banken liegt unser Schwerpunkt traditionell bei der E-Banking-Sicherheit. Wir beobachten, welchen Angriffsszenarien unsere Kunden ausgesetzt sind und analysieren die zugrundeliegende Malware im Detail. Daraus entwickeln wir die passenden Erkennungs- und Gegenmassnahmen für unsere Kunden. Ausserdem haben wir als eines der beiden nationalen CERTs auch einen Blick auf das aktuelle Lagebild in der Schweiz, wovon natürlich auch unsere Bankenkunden profitieren.

Weshalb sind die Banken hier auf Dritte angewiesen?

Es gibt verschiedene Gründe, warum die Banken unseren Service schätzen. Einerseits werden die Angriffe immer professioneller und erfordern die entsprechend hohe Expertise auf der Gegenseite. Hier können wir mit einem sehr gut vernetzten Expertenteam schnell auf neue Situationen reagieren. Zum anderen setzen wir seit etwa 10 Jahren auch auf einen regelmässigen, vertrauensvollen Austausch zwischen den Kunden, von dem alle Parteien profitieren. Nicht zuletzt haben die Banken Zugriff auf das gesamte Response-Team von SWITCH-CERT, um beispielsweise auf Phishing-Angriffe schnell reagieren zu können oder die Blockierung einer Drive-by-Website zu veranlassen.

Worin siehst du die Einzigartigkeit eurer Dienstleistung?

Aus unseren Tätigkeiten für das NREN, die Registry und die kommerziellen Kunden ergeben sich einmalige Synergien. Zum Beispiel im Bereich Monitoring des Lagebilds in der Schweiz, aus dem wir relevante Bedrohungsinformationen generieren. Oder auch bei der Blockierung von Domain-Namen, wo wir weltweit über einen einzigartigen Prozess verfügen. Mit unserer über 20-jährigen Tätigkeit als CERT haben wir zudem weltweit gute Kontakte, um Incidents koordinieren zu können.